Vision 2040 - die pädagogische Hochschule OÖ im Jahr 2040
Das Rektorat hat im Jänner 2023 ein Visionsprojekt initiiert, dass in einem partizipativen Prozess entwickelt wurde und im Sommer 2024 abgeschlossen wurde:
Präambel
Im Jahr 2040 ist die Pädagogische Hochschule Oberösterreich eine Pädagogische Universität, die sich ihrer Verantwortung gegenüber Gesellschaft, Kultur und Natur bewusst ist. Das verbindende Element aller Angebote ist der demokratiepolitische Bildungsauftrag auf Basis einer offenen und vorurteilsfreien Grundhaltung gemäß den Menschenrechten. Die Pädagogische Universität agiert handlungsleitend für die nachfolgenden Generationen. Die Universität verfügt über Expertise in Lehre, Forschung und Beratung im gesamten pädagogischen Handlungsspektrum, arbeitet wissenschaftlich fundiert und orientiert sich an nationalen und internationalen Standards. Sie vertritt das Prinzip der Freiheit von Forschung und Lehre und ermutigt zur Partizipation. Offene und flexible Strukturen erlauben es, alle bildungsrelevanten Zielgruppen zu erreichen sowie Angebote außerhalb gewohnter Abläufe zu ermöglichen. Die Universität sieht sich in der Verantwortung, die Studentinnen und Studenten in ihrer Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu begleiten, damit ihr Blick auf die Zukunft zuversichtlich bleibt und ihr Gestaltungswille durch Kreativität und divergentes Denken gefördert wird.
Lehre und Studium
Die Pädagogische Universität steht 2040 für selbstbestimmtes und partizipatives Lehren und Lernen auf Grundlage der Curricula. Die Lehre ist dabei durchgehend inklusiv angelegt, erfolgt trans- und interdisziplinär, wissenschaftsbasiert und ist insbesondere durch Methodenvielfalt gekennzeichnet. Die Vorzüge der Digitalisierung werden dabei für Lehr-Lern-Prozesse ermächtigend aufgegriffen. Studentinnen und Studenten entwickeln eine forschende Haltung, lernen in inklusiven sowie internationalen Kontexten von und miteinander. Sie eignen sich die notwendigen Fähigkeiten an, um in einem inklusiven Schulsystem Schule und Unterricht zu entwickeln und als Motoren für schulische Weiterentwicklung zu reüssieren. Die Universität stellt dementsprechend einen sozialen Lern- und Lebensraum dar, der gleichzeitig als inklusiver, internationaler Begegnungsort für und von Menschen aus unterschiedlicher Herkunft, Kultur und mit unterschiedlichen Fähigkeiten fungiert.
Forschung und Entwicklung
Die Pädagogische Universität ist 2040 in ausgewiesenen Themenfeldern in Forschung und Entwicklung national und international sichtbar, ihre diesbezügliche wissenschaftliche Expertise wird nachgefragt. Sie greift aktuelle Herausforderungen auf und entwickelt in enger Kooperation mit dem pädagogischen Umfeld evidenzbasierte Bildungs- und Beratungsangebote. Die Universität führt erstklassige Modell- und Forschungsschulen und arbeitet mit anderen pädagogischen Institutionen und Einrichtungen zusammen. Die Universität verfügt über interne Strukturen und Ressourcen, die Forschungsinitiativen ermöglichen, Kooperation von Forscherinnen und Forschern fördern, die Anbahnung und Abwicklung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten unterstützen sowie Studentinnen und Studenten in Forschungsprozesse einbinden.
Beratung
Die Pädagogische Universität ist 2040 in den oberösterreichischen Bildungseinrichtungen und darüber hinaus ein anerkanntes und serviceorientiertes Kompetenzzentrum für Beratung. Für Pädagoginnen und Pädagogen ist sie die zentrale Anlaufstelle für Fragen der individuellen Professionalisierung. Im Bereich der institutionellen Unterrichts-, Personal- und Organisationsentwicklung ist sie die Partnerin für Führungskräfte im Bildungsbereich.
Diversität und Inklusion
Die Pädagogische Universität ist 2040 als Leuchtturm-Hochschule in den Bereichen Inklusion und Diversität etabliert. Das Spektrum an gesellschaftlichen Diversitätskategorien bildet sich im Rahmen der Möglichkeiten auf allen Ebenen der Universität ab. Insbesondere bemüht sich die Universität, Studentinnen und Studenten aus ökonomisch deprivilegierten Familien, mit nichtdeutscher Erstsprache sowie mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen eine umfassende Teilhabe am Studium zu ermöglichen. Inklusive Pädagogik ist in allen Curricula verankert und wird in der Lehre praktiziert und vermittelt. Dementsprechend erfahren Studentinnen und Studenten im Studium und in der pädagogischen Praxis die Vorzüge einer differenzsensiblen Bildung und erwerben die damit verbundenen Kompetenzen. Die Modell- und Forschungsschulen der Universität gelten als Best Practice-Modelle für eine Pädagogik der Vielfalt und sind international anerkannte Labore für die Weiterentwicklung inklusiver, digital unterstützter Pädagogik.
Technologie und Gestaltung sozialer Beziehungen im „digitalen Humanismus“
Die Pädagogische Universität ist 2040 ein Kompetenzzentrum für Bildung in einer „Kultur der Digitalität“. Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ihre Absolventinnen und Absolventen verfügen über zeitgemäße Kompetenzen in den Bereichen Medienpädagogik und Digitalität. Sie kennen die Chancen und Risiken der Digitalität in allen Bildungskontexten. Gleichzeitig sind sie sich der Bedeutung sozialer Beziehungen für die Persönlichkeitsentwicklung bewusst. Die Förderung der Beziehungs- und Reflexionsfähigkeit in Aus-, Fort- und Weiterbildung ist eine Kernaufgabe, die auch in die Curricula eingebettet ist.
Kultur und Kommunikation
Die Pädagogische Universität versteht sich 2040 als Ort der Vielfalt, der Kommunikation und der kulturellen Begegnung, die durch den internationalen Austausch verstärkt gefördert wird. Partizipative Reflexionsprozesse werden aktiv gelebt und gestaltet. Mit allen internen und externen Anspruchsgruppen wird offen und transparent kommuniziert. Gremien und Stellen sind entsprechend ihrer Zuständigkeit in die Entscheidungsfindung einbezogen. Es gibt einladende und offenen Begegnungsräume für soziale Kontakte. Das Wohlbefinden aller Akteurinnen und Akteure gilt als wichtiger Wert.
Gesellschaftlicher Auftrag
Die Pädagogische Universität liefert 2040 Expertise entlang der Aufgaben und Ziele sowohl von Lehre und Forschung als auch einer „Third Mission“ und setzt diese um. Dazu steht sie im Dialog mit unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen und entwickelt auf dieser Basis und in Hinblick auf ihre Kernaufgaben ihre Angebote innovativ weiter. Die Universität ist der „Third Mission Hub“ in einem Netzwerk zentraler gesellschaftlicher Akteurinnen und Akteure auf nationaler und internationaler Ebene. Sie entwickelt in einem gemeinsamen Prozess Lösungsangebote für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen und bietet eine Plattform für den Austausch zu bildungsrelevanten Themen.
Kontakt
Gottfried Lutz, Paul Reinbacher: vision2040@ph-ooe.at
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