Klebstoff. Unlösbare Konflikte oder sozialer Zusammenhalt
Wichtige politische Entscheidungen über die Zukunft werden oft kleingeredet, aufgeschoben oder wie eine heiße Kartoffel weitergegeben. Es scheint, als wäre niemand bereit diese Verantwortung zu übernehmen. Es entsteht der Eindruck, dass wir es als Gesellschaft trotz oder gerade wegen digitaler Vernetzung derzeit nicht schaffen, zu Entscheidungen zu kommen oder uns überhaupt konstruktiv zu verständigen. Zu unterschiedlich scheinen die Prioritäten zu sein, zu verschieden die Lebensrealitäten, Wünsche und Bedürfnisse, um gemeinsam an einem Strang zu ziehen.
Diese kollektive Uneinigkeit führt zu unterschiedlichen Reaktionen
Wir bewegen uns zwischen Teilnahmslosigkeit einerseits, Radikalisierung und Provokation andererseits. Besonders für Jugendliche, die selbst aktiv werden möchten, stellt sich die Frage, ob sie sich nur über Protestaktionen bemerkbar machen können oder ob sie auch innerhalb der bestehenden politischen Arenen gehört und ernst genommen werden.
Der Klebstoff: Ein Symbol mit zwei Bedeutungen
Der „Klebstoff“ steht in diesem spannungsreichen Feld für zweierlei: Er ist, wörtlich genommen, ein Symbol des engagierten Protests der Jugendlichen. Im übertragenen Sinn steht er für die Frage nach Zusammenhalt und Integration im politischen Gemeinwesen. Am Motiv „Klebstoff“ lassen sich Fragen der politischen Bildung und Praxis ausrichten: Wie wirkt Protest, der auf die Unterbrechung unserer Gewohnheiten und Routinen zielt? Wie kann Jugendlichen signalisiert werden, dass sie gehört und geachtet werden? Wie gelingt deren Einbindung, ohne in demokratisches „Business as usual“ zurückzufallen angesichts multipler, dramatischer Krisenszenarien?
Symposium zeigt verschiedene Perspektiven auf
Die komplexe Aufteilung von Verantwortungen in den Bereichen klimapolitischer Entwicklungen, digitaler Bildung und neuen sozialen Beteiligungsstrukturen soll beim diesjährigen Symposium für politische Bildung thematisiert, diskutiert und von unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden.
Das Programm besteht aus Keynotes, Workshops, Präsentationen und einer Podiumsdiskussion. Als einer der Höhepunkte stellen Jugendliche ein eigenes Projekt zum Symposiumsthema vor. Außerdem findet dieses Jahr die Preisverleihung des Bildungspreises “Klasse! Lernen” statt. Als Abschluss gibt es Gelegenheit zum vielfältigen informellen Austausch.
Das Symposium richtet sich an Akteur*innen der politischen Bildung, insbesondere Lehrer*innen, Studierende und an andere in der Jugendarbeit tätige Multiplikator*innen.
Programm
Uhrzeit | Programmpunkt | Ort |
09:45-10:00 | Begrüßung:
| Lecture Stage |
10:00-10:45 | Keynote Knut Cordsen: ... bei dem jeder mit muss? Über die Allgegenwart des Aktivismus und seine Geschichte | Lecture Stage |
11:00-12:00 | Preisverleihung: Bildungspreis Klasse! Lernen. Wir sind digital | Gleishalle |
12:15-13:00 | Pause | |
13:00-14:30 |
| Wissensturm Seminarraum 07.05. Seminarraum 01.02. Seminarraum 11.07 Seminarraum 15.02
|
14:45-15:00 | Kaffeepause | |
15:00-15:30 | Ambivalenz-geklebt: Ein Klanggemälde (Vincent Adali, Kaja Weichselbaumer) | Lecture Stage |
15:30-16:30 | Keynote Barbara Blaha: Wer schweigt, stimmt zu | Lecture Stage |
16:30-17:00 | Abschluss und Inhaltlicher Rückblick auf den Tag | Lecture Stage |
im Anschluss | Get together gemeinsamer Ausklang für alle Interessierten |
Termin:
Mittwoch, 06.09.2023
09:30 - 17:00 Uhr
POSTCITY Linz
(im Rahmen des Ars Electronica Festivals)
LV-Nummer PH Online: 27F3AGO018
ZIELGRUPPEN
Akteur*innen der politischen Bildung, insbesondere Lehrer*innen, Studierende und an andere in der Jugendarbeit tätige Multiplikator*innen
Zusatznutzen
Jede*r Teilnehmer*in erhält einen Ars Electronica-Festival-Tagespass für Donnerstag, 07.09.2023!
Kooperationspartner: