PH-OÖ

Keynotes:

Neuland – Vom Lernen unter Covid 19 zur Schule der Zukunft (Christiane Spiel)

In Folge der COVID-19 Pandemie wurden in Österreich Mitte März 2020 mehr als 1,1 Million Schüler*innen mehr oder weniger unvorbereitet auf Home-Learning umgestellt. Wie dies gelingt, untersuchen wir in einem Forschungsprojekt an der Fakultät für Psychologie, Universität Wien (Leitung: Barbara Schober, Marko Lüftenegger & Christiane Spiel; siehe: https://lernencovid19.univie.ac.at/ ), das vom Wiener Wissenschafts- und Technologiefonds und der Universität Wien gefördert wird. Die Ergebnisse der mittlerweile vier Erhebung (zwischen April und Dezember 2020) belegen die hohe Bedeutung der psychologischen Grundbedürfnisse Kompetenzerleben, Autonomie und soziale Eingebundenheit für Wohlbefinden und Lernmotivation. Ebenso zeigen sie die Bedeutung der Selbstorganisation für die erfolgreiche Bewältigung der Aufgaben. Sie zeigen jedoch auch auf, dass bereits bestehende Defizite und Unterschiede in fachübergreifenden Kompetenzen vergrößert wurden, ebenso wie die Probleme hinsichtlich Chancengerechtigkeit.

Die heutige und künftige Welt ist jedoch zusätzlich zur Pandemie gekennzeichnet durch eine zunehmende Komplexität der Lebensbedingungen, eine Globalisierung der Herausforderungen und Bedrohungen (Beispiele dafür sind Klima, Umwelt, Altern, Flucht, Populismus, Digitalisierung und vieles mehr), durch Wettbewerb und Ungleichheiten sowie vielfältige Veränderungen der Arbeitswelten, der Art der Sozialen Beziehungen und in den Wertesystemen.

Welche Herausforderungen dies für die Bildung/ für die Schule bedeutet, die ja junge Menschen auf eine nicht klar vorhersehbare Zukunft vorbereiten soll, wird im Vortrag diskutiert und daraus abgeleitet, welche Kompetenzen und Haltungen junge Menschen in der Zukunft brauchen werden und wie das Bildungssystem dazu beitragen kann, diese zu vermitteln und zu fördern.

Vortragende: Christiane Spiel, Fakultät für Psychologie, Universität Wien

Das unentdeckte Land – Was wir wissen, was wir ahnen, was wir hoffen (Michael Merl)

Die CoVid-19-Pandemie hat uns in dramatischer Weise gezeigt, wie Kinder und Jugendliche auf Störungen im psychosozialen Umfeld reagieren und wie die damit verbundenen Entwicklungsaufgaben im Lichte der aktuellen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen lösbar oder unlösbar sind. Die Stärken und Schwächen unseres Gesellschaftssystems werden sichtbar.

Eine gesunde Entwicklung kann nur durch gemeinsam getragene und ineinandergreifende Übernahme von Verantwortung für Kinder und Jugendliche generiert werden. Parallele Systeme, die wenig und nichts voneinander wissen und die sich auch gegeneinander abgrenzen, schaden der physischen und psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Lernen und emotionale Entwicklung hängen eng zusammen. Eine Entwicklung zu Autonomie und selbstbestimmtem Handeln mit Rücksichtnahme auf andere kann nur in einer weitgehend angstfreien Atmosphäre gelingen, die zukünftig weniger durch Profit- und Fun-Optimierung geprägt ist als durch das Bemühen um gelingende Beziehungen. Das wird die Lernaufgabe dieser und kommender Generationen sein. Als Verantwortungsträger werden wir mehr den Entwicklungskontext als nur den Bildungskontext beachten müssen, um das zu verstehen und dann damit zu arbeiten. Wenn es – wie das afrikanische Sprichwort sagt – „ein ganzes Dorf braucht um ein Kind zu erziehen“, dann werden wir uns auf die Reise machen müssen und entdecken, was dieses Dorf ausmacht, damit Kinder sich in einer guten Dorfgemeinschaft zu selbstbestimmten, rücksichtsvollen und liebesfähigen Menschen entwickeln können.

Vortragender: Prim. Dr. Michael J. Merl (Klinik für Psychiatrie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters, Kepler Universitätsklinikum Linz)

Workshopsequenz 1

Workshopsequenz 1

Major Moon – Augmented Reality Escape Room

In diesem Workshop stellen wir Ihnen eine spannende AR Lernerfahrung zu Verschwörungstheorien, Fake News und Big Data vor. Die App ist kostenlos verfügbar und kann direkt im Unterricht eingesetzt werden.
Das Spiel „Major Moon“ vereint Escape Room Feeling, Augmented Reality und Lernerfahrung. Die Spieler/-innen haben es in der Hand, vom Mond aus das Rätsel um die verschwundene Mia zu lösen. Mit Hilfe der Mond KI „beamen“ sie sich auf die Erde und suchen nach Hinweisen für den Verbleib von Mia. In Escape Room Manier sammeln sie die Indizien, versuchen sie zu kombinieren und können so das Rätsel entschlüsseln.
 

Workshopleiterinnen:
Karin Mach und Alina Steidl sind im Workshopzentrum Di@log der Arbeiterkammer Oberösterreich tätig. Sie beschäftigen sich gemeinsam mit Jugendlichen von der 7. – 13. Schulstufe mit den Themen Arbeit, Berufsorientierung, Konsumentenschutz, Medienbildung und Politische Bildung.

  

 

 

 

 

 

World Games: Storytelling für ein gutes (Zusammen-)Leben im pandemischen Anthropozän

Mit "Never Alone" (Kisima Ingitchuna) entsteht das neue Videospiel-Genre der World Games, die komplexe indigene Geschichten mit einem globalen Publikum teilen. Wir wollen erforschen, welche Möglichkeiten Storytelling bietet für ein gutes (Zusammen-)Leben im pandemischen Anthropozän. Wie sieht eine solidarisch gelebte Nachbarschaft aus? Wie bleiben Menschen auch in unruhigen Zeiten handlungsfähig? Der Workshop versteht sich als Forum, in dem sich Kulturschaffende, Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen und Interessierte austauschen und vernetzen können.

Vortragender: Nikolai Weber (Mitarbeiter von Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule seit 2021)

Expect the unexpected! Politische Bildung und die Komplexität unserer Informationsgesellschaft

Gesellschaftliche Zusammenhänge werden komplexer und sind dadurch für den Einzelnen immer schwerer nachvollziehbar. Gleichzeitig waren noch nie so viele Informationen online verfügbar wie heute - sowohl fundierte Informationen als auch ungeprüfte Behauptungen oder Fake News. Entsprechend schwierig ist es mittlerweile, sich über gesellschaftliche Zusammenhänge ein eigenes Urteil zu bilden.

Um in der Fülle von verfügbaren Informationen relevante Inhalte zu finden und um diese Inhalte im Sinne der eigenen Sicht auf die Welt zu reflektieren und zu nutzen, sind politische Urteilsfähigkeit und Medienkompetenz besonders wichtig. Politische Bildung hat zum Ziel, diese zentralen Fähigkeiten zu fördern und dadurch Kinder und Jugendliche in ihrer politischen Mündigkeit zu unterstützen.

Dieser Workshop geht der Frage nach, wie Politikunterricht dazu beitragen kann, Kinder und Jugendliche möglichst gut auf die Herausforderungen unserer immer komplexer werdenden Informationsgesellschaft vorzubereiten.

Workshopleiter: Jakob Feyerer ist in Forschung und Lehre zu Politischer Bildung und sozialwissenschaftlichem Sachunterricht an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich tätig.
Kontakt: jakob.feyerer@ph-ooe.at

Menschenrechte im öffentlichen Raum

Im öffentlichen Raum spiegelt sich das Verhältnis von Individuum zu Gesellschaft, er ist Schauplatz von Aushandlungsprozessen und Ort der Manifestation gesellschaftlicher Entwicklungen. Besonders vulnerable Gruppen sind auf den öffentlichen Raum angewiesen, erleben hier aber oftmals die Grenzen ihrer Partizpationsmöglichkeiten am öffentlichen und gesellschaftlichen Leben. Grenzen, die sich insbesondere durch pandemiebedingte Regeln nochmals verschoben haben. In diesem Workshop nähern sich die Teilnehmer*innen diesem Themenkomplex mit einem speziellen menschenrechtlichen Blick auf den öffentlichen Raum als Bühne für gesellschaftliche Dynamiken an.

Workshopleiter: Reinhard Leonhardsberger (SOS Menschenrechte)

Workshopsequenz 2

Ein Roboter klaut mir meinen Job?! – Digitalisierung und Zukunft der Arbeit

Die Digitalisierung ist ein nun schon länger anhaltender Prozess. Noch älter sind Szenarien, die eine Welt beschreiben, in der uns auf Grund technologischer Änderungen die Arbeit ausgeht. Erwartungen die offensichtlich nicht eingetroffen sind. Welche Erkenntnisse lassen sich aus den bisherigen Entwicklungen der Digitalisierungen ableiten und welche Annahmen können für die Zukunft getroffen werden? Welche Maßnahmen gilt es zu setzen, damit die Chancen des digitalen Wandels der großen Mehrheit zu Gute kommt und nicht nur einer Handvoll alles dominierender Internetkonzerne?

Workshopleiter: Mag. Manuel Kaufmann (AK OÖ)

Lernen, was wirklich zählt – die Zukunftsboxen des Futuriums

Die Zukunftsboxen des Futuriums laden zum spielerischen Erkunden der Zukunft ein. Sie basieren auf Methoden der Zukunftsforschung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung und dem Design Thinking. Sie unterstützen Schüler*innen ebenso wie Erwachsene, die Zukunft als Chance zu begreifen, die sie bewusst und selbstbestimmt mitgestalten können.

Workshopleiter: Christian Engelbrecht

War Zukunft früher besser? Genervte Gesellschaft und Baustelle Bildung – Neuland als Normalzustand

Wie ein Brennglas bündelt die Corona-Krise gesellschaftliche Fragen der letzten Jahre und Jahrzehnte. Mit den Strategien zu ihrer Bewältigung erreicht aber vor allem die »Sehnsucht nach dem Einfachen« einen neuen Höhepunkt. Unterschiedliche Phänomene wie der um sich greifende Populismus und die ausufernde politische Korrektheit, die moralische Dauerempörung und die Digitalisierung im Bildungswesen haben mit dem aktuellen Krisenmanagement eines gemeinsam: das Streben nach einfachen Lösungen für komplexe Problemlagen. Da solche Fehlvereinfachungen jedoch langfristig zu Komplikationen führen, muss die darin zum Ausdruck kommende Hoffnung letzten Endes unerfüllt bleiben. Eine systemische Sichtweise bietet dazu Korrekturen an. Indem sie zeigt, dass Vorteile und Nachteile gesellschaftlicher Entwicklung und politischer Steuerung stets Hand in Hand gehen, ist sie eine Grundlage für mehr Gelassenheit und Differenzierung in einer Debatte "post coronam".

Vortragender: Dr. Paul Reinbacher (Pädagogische Hochschule OÖ)

Teilnehmer/innen Podiumsdiskussion

Andreas Girzikowsky

Leitung Schulpsychologie Bildungsdirektion OÖ

Tanja Jadin

FH-Prof. Mag. Dr. Tanja Jadin, Studium und anschließendes Doktorat Psychologie an der Universität Salzburg. Seit 2011 Professorin für E‐Learning und Neue Medien sowie seit 2013 Pädagogische Koordinatorin des Masterstudiengangs Kommunikation, Wissen, Medien der FH OÖ, Campus Hagenberg. Präsidiumsmitglied des Forums neue Medien Austria, Mitglied im RECC für Informatik & Digitale Medien. Forschungsschwerpunkte: selbstreguliertes Lernen mit digitalen Medien, Medienkompetenz, Lernpsychologische und kognitionspsychologische Aspekte des multimedialen Lernens, Lehren und Lernen mit digitalen Medien.

Jeremie Dikebo

Jeremie Dikebo
Landesschulsprecher der Berufsschulen in OÖ und Lehrling bei einem führenden Telekommunikationsanbieter in Österreich.


Kooperationspartner:


 


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