Achtsamkeit und Mitgefühl sind zentrale Determinanten von pädagogischen Beziehungen und sozialen Lernumgebungen. Sie prägen die Präsenz und den pädagogischen Takt der Lehrpersonen und sie stellen gut evaluierte Methoden für die Förderung von Aufmerksamkeit, Emotionsregulation und Selbstkompetenz bereit. Darüber hinaus haben sie einen entscheidenden Einfluss auf Gesundheit, Burnoutprävention und Professionsbewusstsein von Lehrpersonen. Und darauf bauen wir im Zentrum für Persönlichkeitsbildung der PH OÖ unsere Fortbildungsarbeit auf. Sie ist Grundlage unseres Denkens und Handelns, weil auch der Lehrberuf damit essenziell verbunden ist.
Die Sustainable Development Goals, die Nachhaltigkeitsziele der UNO, die bis 2030 umgesetzt werden sollen, sind vielen bekannt. Bei diesen 17 Zielen, die weltweit gelten, geht es um die Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene. Die Themenpalette reicht dabei von der Ernährung über die Gesundheit bis zur Beschäftigung.
Weniger bekannt sind die Inner Development Goals, die im Anschluss daran entwickelt wurden, obwohl sie Basis für die SDGs sein sollten. Bei den IDGs handelt es sich um eine globale Initiative, die sich darum bemüht, Menschen und Organisationen bei der Entwicklung der inneren Fähigkeiten, Fertigkeiten und Qualitäten zu unterstützen, die wir für ein fruchtbares Miteinander benötigen, um diese 17 SDG-Ziele zu erreichen. Sie dienen als innere Voraussetzung für eine Bewältigung der Herausforderungen der Gegenwart
Wie lauten diese Inner Development Goals?
- Sein – Beziehung zu sich selbst
- Denken – Kognitive Fertigkeiten
- Beziehung – Fürsorge für andere und die Welt
- Zusammenarbeit – Soziale Kompetenzen
- Handeln – Wandel vorantreiben
Zum Sein – Beziehung zu sich selbst
Dabei geht es um die Pflege unseres inneren Lebens und die Entwicklung und Vertiefung unserer Beziehung und Vertiefung unserer Beziehung zu unseren Gedanken, Gefühlen und unserem Körper, die uns helfen, präsent, absichtsvoll und nicht reaktiv zu sein, wenn wir mit Komplexität konfrontiert sind.
Zum Denken – kognitive Fertigkeiten
Das Entwickeln unserer kognitiven Fähigkeiten, indem wir verschiedene Perspektiven einnehmen, Informationen bewerten und die Welt als ein zusammenhängendes Ganzes begreifen, ist eine wesentliche Voraussetzung für kluge Entscheidungen.
Zur Beziehung – Fürsorge für andere und die Welt
Dabei geht es um Wertschätzung, Fürsorge und das Gefühl der Verbundenheit mit anderen, z.B. mit Nachbarn, künftigen Generationen oder der Biosphäre, die uns helfen, gerechtere und nachhaltigere Systeme und Gesellschaften für alle zu schaffen.
Zur Zusammenarbeit – Soziale Kompetenzen
Um bei gemeinsamen Anliegen voranzukommen, müssen wir unsere Fähigkeiten entwickeln, Akteure mit unterschiedlichen Werten, Fähigkeiten und Kompetenzen einzubeziehen, ihnen Raum zu geben und mit ihnen zu kommunizieren.
Zum Handeln – Wandel vorantreiben
Es geht um Eigenschaften wie Mut und Optimismus, die uns helfen, echte Handlungsfähigkeit zu erlangen, alte Muster zu durchbrechen, originelle Ideen zu entwickeln und in unsicheren Zeiten mit Ausdauer zu handeln.
In diesen 5 Kategorien werden 23 Fähigkeiten und Qualitäten, die wichtig für die Bewältigung der Herausforderungen der Gegenwart sind, dargestellt.
Christian Koblmüller
